Ich bekomme tagtäglich auf Instagram viele Fragen rund um das Thema Hausbau oder im konkreten zu unserem Haus. Da sich viele Fragen davon mehrfach wiederholen dachte ich es wäre vielleicht mal an der Zeit die häufigsten Fragen hier aufzuführen und zu beantworten. So können alle entspannt immer wieder nachgelesen werden. Also ohne viel BlaBla gehts direkt los:
1. Wie groß ist euer Haus / Grundstück und zeigst du uns mal die Grundrisse?
Unser Haus hat einer Grundfläche von ca. 90qm. Im Obergeschoss haben wir eine Dachschräge, die bei 1,80cm beginnt und die Galerie umfasst 9qm. Durch diese Abzüge kommen wir insgesamt auf gemütliche 150qm. Bezüglich der Grundrisse haben wir uns dazu entschieden, diese nicht herauszugeben da wir mit viel Liebe und Zeitaufwand die Grundrisse für uns optimiert haben. Soviel sei aber verraten: Im Erdgeschoss haben wir den offenen Koch/Ess/Wohnbereich, ein Gästebad mit Dusche und einen HWR. Im Obergeschoss sind es Schlafzimmer, Badezimmer und zwei weitere Zimmer die aktuell als Büro und Gästezimmer fungieren. Das Haus liegt auf einem 1200qm großen Grundstück. Nach hinten direkt angrenzend an ein Naturausgleichsgebiet mit dort lebendem Dammwild. Ein absoluter Traumplatz!
2. Was für einen Boden habt ihr im Haus verlegt?
Wir haben uns im gesamten Haus (bis auf die Bäder) für Vinyl in Eichenoptik hell entschieden. Die Firma bei der wir fündig geworden sind heißt OHF Floorings und kommt aus Norderstedt bei Hamburg. Wir sind an die Firma durch unsere Lichtarchitektin Nataly Hofer gekommen, die mit im „Object House“ sitzt. Herr Bunge hat uns wirklich mit absoluter Geduld professionell beraten. Uns war es wichtig, dass Optik und Haptik bei den Vinylplanken übereinstimmen. Einige Vinylhersteller lassen die „Rillungen“ zufällig über das Material fertigen, wodurch es schnell unecht wirken kann. Bei unserem Boden passt Rillung zum Holzdruck 1:1 wodurch es täuschend echt wirkt. In den Bädern haben wir uns, passend zum Vinylboden für eine Fliese in Holzoptik entschieden. Hier sind wir bei Keramundo in Hamburg Bahrenfeld fündig geworden.
3. Wer putzt eigentlich eure ganzen Fenster?
Ich glaube, dass ist die Frage ,über die ich am meisten schmunzeln muss. Die Menschheit ist inzwischen im Stande Autos alleine fahren zu lassen oder ins Weltall zu reisen – warum können sich so wenige Menschen dann vorstellen, wie wir diese Fenster putzen? Nunja. Hier meine Antwort: Wir lassen dafür einfach eine Spezialfirma namens „Fensterputzer“ kommen. Inzwischen ist mein Hashtag #fensterputzerputzendiesefenster schon von so manch einem adaptiert worden 😀 Bereits beim Hauskauf und der Planung der knapp 6 meter hohen Galerieverglasung, den Veluxfenstern über der offenen Galerie und den dahin zeigenden Innenfenstern war uns bewusst, dass wir hier das Geld für einen professionellen Service in Anspruch nehmen müssen. Wer dazu nicht bereit ist muss entweder schwindelfrei sein oder mit dreckigen Fenstern leben 😉
4. Was ist das für ein Treppenbelag?
Unsere Betontreppe – ganz große Liebe, nach wie vor! Und da wir eine geschlossene Treppe haben wollten (aufgrund Einbauschänke) war es eine perfekte Lösung. Die Treppe besteht komplett aus Beton und ist in einem Stück ins Haus eingesetzt worden bevor das OG gemauert wurde. Durch die vielen Abnutzspuren während der Bauphase mussten wir sie danach etwas aufbesser lassen. Durch einen Maler, der sich auf Dekorputze spezialisiert hat, wurden die Treppenkanten wieder gerade gespachtelt und anschließend mit dem Betonputz Beton Ciré veredelt. Das Material ist sehr robust, man kann verschiedene Farben wählen und die Handschrift des jeweiligen Handwerkers gibt der Treppe ihren besonderen Flair.
5. Ist die Wand hinter eurer Küche nicht fürchterlich empfindlich?
Nein, denn was man auf vielen Bildern nicht sieht: Zwischen Arbeitszeile und Hochschränken befindet sich ein Spritzschutz! Mir war es unglaublich wichtig, dass die matt-schwarze Optik der gestrichenen Wand erhalten bleibt und man den Spritzschutz eigentlich so gut wie gar nicht sieht. Dies ist uns mit der Hilfe eines Glasers gelungen. Es handelt sich um satiniertes Glas, welches rückseitig mit dem gleichen Ton der Wandfarbe lackiert wurde. Das Ergebnis ist wirklich phänomenal geworden. Selbst der Glaser war begeistert, da er meinte so gut ist es selbst ihm noch nicht gelungen.
6. Woher sind eure Wand- und Deckenleuchten?
Hierzu gibt es sogar schon einen individuellen Blogpost. Schaut mal hier. Nach den weißen Deckenspots und weißen Wandleuchten werde ich glaube bei fast jeden Bild gefragt. Diese stammen von Wever & Ducré aus der Serie BOX und Train. Nähere Details im verlinkten Blogpost.
7. Woraus ist eure weiße Küchenplatte und wie zufrieden seid ihr damit?
Unsere Küchenarbeitsplatte ist weißer Quarzitstein. Glaubt mir, das war wirklich ein riesen Thema bei der Küchenplanung. Ich wollte unbedingt eine weiße Arbeitsplatte – hatte aber einfach unglaublich Angst vor Flecken. Man kauft ja nicht tagtäglich eine neue Arbeitsplatte – und es ist eben ein Teil was ständig in Benutzung ist. Nach langer Beratung durch mehrere unabhängige Küchenstudios (und auch die ein oder anderen Meinungen von anderen Instagramern) haben wir uns dann für diese Platte entschieden. Laut Hersteller gibt es kaum ein unempfindlicheres Material als Quarzitstein. In das gemahlene Steinpulver ist Kunststoff eingemischt wodurch es eine sehr feinporige und glatte Oberfläche erhält. Selbst kritische Flüssigkeiten wie Wein oder Kaffee hinterlassen keine Spuren. Das einzig kritische ist Hitze. Es dürfen keine heißen Töpfe oder Gegenstände auf die Platte abgestellt werden.
Wir haben die Küche nun seit fast einem Jahr in täglichem Gebrauch und können folgende Aussage dazu treffen:
- Selbst eingetrocknete Kaffeeflecken (Spritzer von der Espressomaschine) lassen sich auch Tage später ohne Rückstände mit einem nassen Tuch leicht entfernen.
- Sind doch mal hartnäckigere Flecken entstanden (bei uns fiel dies vor allem bei Möhren und Paprika oder sämtlichen roten Fleischmarinaden auf), können diese mit einem speziellen „Radiergummischwamm“ NASS (ganz wichtig!) leicht herauspoliert werden. Gehen sie beim ersten Wischen nicht raus, gebt der Platte etwas Zeit, denn oftmals verschwinden diese Flecken nach einigem male feucht wischen wieder wie von selbst.
- die Oberfläche lässt sich am einfachsten mit Glasreiniger säubern (welches mir übrigens auch vom Hersteller empfohlen wurde, da zu säuerliche / essrige Mittel die Oberfläche zerstören)
8. Wo gibt es solche Einbauschränke?
Unsere Einbauschränke waren für uns essenziell wichtig, da wir Stauraum brauchten. Wir mussten aus Kostengründen auf einen Keller verzichten (bei uns steht das Grundwasser sehr hoch wodurch eine gegossene Wanne für den Keller nötig gewesen wäre) und haben aus optischen Gründen auf einen Spitzboden verzichtet. Da wir auch sonst keinen großen „Abstellraum“ haben (im HWR befindet sich auch unsere Haustechnik), musste eine andere Lösung her. Und hier galt: den Raum bestmöglichst ausnutzen. Also haben wir uns mit einem Schreiner zusammengetan. Die Lösung unter der Treppe ist ein Mix aus Garderobe / Schuhschrank und meinen Fotoequipment-Stauraum. Die unglaublich tolle Tiefe von 1 Meter (!) macht den Schrank wirklich zu einem absoluten Raumwunder! Im Schlafzimmer haben wir einen raumhohen Einbauschrank anfertigen lassen, wo unter der Decke Dinge verstaut werden können, die wir im alltäglichen Leben nicht brauchen. Da wir beide nicht massiv Klamotten haben, ist sogar im unteren Bereich noch viel leer.
9. Wo sind eure Esszimmerstühle her?
Unsere Esszimmerstühle, sowie der dazu passende, ausziehbare Tische und unser großes, kuscheliges Ecksofa sind von der Firma BoConcept. Die dänische Firma hat in Hamburg mehrere Shops, wodurch wir recht schnell darauf gestoßen sind als es daran ging unsere Wohnung einzurichten. Zuerst wollten wir nur nach einem Sofa schauen, haben uns dann aber direkt in den Tisch und die Stühle verliebt. Die Filzstühle sind unfassbar bequem und auch nach 1 Jahr sehen sie noch aus wie neu.
10. Wenn ihr noch einmal bauen würdet, was würdet ihr anders machen?
Wir lieben unser Haus! Und trotzdem gibt es Dinge, die ich beim nächsten Bau definitiv anders machen würden! Aber ich glaube das geht allen Bauherren so, denn viele Dinge fallen eben erst beim täglichen „Nutzen“ auf. Wir hatten leider etwas Pech mit unserer Baufirma und der zuständigen Architektin weswegen wir in vielerlei Hinsicht nicht ausreichend beraten worden sind. Desto überraschender ist es, dass es wirklich nicht viele Dinge sind, die wir anders machen würden.
Hier mal exemplarisch die Punkte die wir anders/besser machen würden:
- Bauhaus-Stil: Unser Traum war es anfangs immer ein Bauhaus zu bauen. Allerdings lag die Vorstellung die wir daran hatten weit über unserem Budget, weswegen wir einen Mittelweg gesucht haben um ein dennoch modernes Haus zu kreieren. Denn die als „Bauhaus“ deklarierten Häuser der Generalunternehmen entsprachen bei weitem nicht unseren Wünschen. Ich habe sie liebevoll immer quadratische Häuser mit drei Fenster genannt – für mich nicht die Vorstellung von Bauhaus.
- Nie wieder mit Generalunternehmen bauen! Aus unseren Erfahrungen würden wir nie wieder mit einem GU bauen. Unsere Firma hat sich nach Vertragsunterzeichnung leider eher als „Quantität statt Qualität“ entpuppt. Bautechnisch ist alles in einwandfreiem Zustand – das Haus ist absolut solide gebaut aber der Weg dahin war wirklich nervenaufreibend und tränenreich. Sobald man mit Sonderwünschen und „designerischen“ Aspekten ankam waren alle überfordert und nur zögerlich und nach zig Diskussionen dazu bereit, diese ordentlich umzusetzen.
- Einen getrennten Technik / HWR Raum: Unser HWR ist gleichzeitig Technikraum. Durch unsere Wärmepumpe herrscht in dem Raum leider immer eine etwas erhöhte Temperatur, was zwar die Wäsche super trocknen lässt; für die Aufbewahrung von Kartoffeln, Zwiebeln oder ähnliches leider eher suboptimal ist. Zudem hätten wir gerne mehr Platz und einen direkten Zugang zu einem Nebengebäude/Carport gehabt.
- Ein Zusatzimmer: Aktuell ist hier zwar noch keine direkte Notwendigkeit, da wir noch keine Kinder haben, aber in näherer Zukunft wird mir eventuell das Arbeitszimmer fehlen. Da wir zugunsten eines größeren Wohnzimmers auf das Gästezimmer/Office im EG verzichtet haben, fehlt uns in Zukunft eventuell ein Zimmer. Da wir aber die GRZ bei weitem nicht überschritten haben, ist ein Anbau irgendwann aber machbar und daher verschmerzbar, dass zu Anfangs Raumtechnisch gespart wurde.
Ich hoffe ich habe mit dem kleinen Beitrag die meisten eurer Fragen beantworten können. Ich werde gerne wieder sammeln für eine weitere FAQ Runde. Also immer her mit euren Fragen!
Eure,