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Einrichtung / Hausbau / Inspiration

How To: Wände streichen wie ein Profi leicht gemacht

Wie ihr ja auf Instagram sicherlich schon mitbekommen habt, ging es letzte Woche dem Schlafzimmer an den „farblichen“ Kragen. Bisher ist bei uns, bis auf die schwarze Wand in der Küche, ja alles weiß. Und das wird im Großen und Ganzen auch so bleiben. Ich liebe es, wie bei hellen Wänden der ganze Raum strahlt weil das Licht einfach von allen Wänden reflektiert. Dennoch tut etwas Farbe (auch wenn es wie bei uns nur in grau/schwarz Tönen ist) auch einem „Weiß“-Fan wie mir gut. Und so habe ich lang überlegt ob und wie ich denn nun das Schlafzimmer streichen werde.

Über Instagram bin ich auf die tolle Firma Kolorat gestoßen. Ich hatte ein zwei Ideen und Inspirationen wie es werden soll und Monja Weber hat mich daraufhin bestens beraten. Gemeinsam haben wir eine Farbe gefunden, die optimal zu meinen Vorstellungen passt. Welche Farbe es genau geworden ist und die Endresultate vom fertigen Schlafzimmer werde ich euch in einem gesonderten Post nochmal zeigen (ich bin gerade noch am Möbel suchen und dekorieren und bis das Zimmer fertig ist halte ich es spannend). Heute soll es aber erstmal um das Thema „Tips fürs streichen“ gehen da mich so unglaublich viele gefragt haben wie ich unter anderem die präzisen Kanten gestrichen habe.

Also, los gehts:

 

Das richtige Material

1. Die richtige Farbrolle wählen

Ich weiß nicht wieviel Farbrollen und Pinsel ich in meinem Leben schon gekauft, einmal benutzt und weggeschmissen habe. Ab in den Baumarkt, die günstigste Rolle geschnappt und los ging es. Diesmal haben wir uns wirklich ausgiebig mit den Rollen und dem benötigten Material beschäftigt. Für sämtliche Wandbeläge gibt es nämlich spezielle Farbroller. Wir haben überall im Haus Malervlies, welches eine relativ glatte Oberfläche hat. Hier benötigt man auch einen sehr glatten Roller. Wählt man einen der herkömmlichen „flauschigen“ Roller, so kann es passieren, dass man beim Streichen diese flauschige Textur auch auf die Wand überträgt. Und dann wars das mal mit glatten, strukturfreien Wänden 😉 Hat man hingegen Raufaser so darf man ruhig zu einer der flauschigeren Rolle greifen.

Wir sind mit 2 Farbroller und einem Pinsel wieder aus dem Baumarkt raus. Eine große Rolle für flächige Bereiche, eine kleine Rolle für die Seitenbereiche und einen Pinsel für die Kanten und Ecken.

2. Das richtige Abklebeband

Das richtige Abklebeband ist essenziell wichtig wenn wir später zum Thema präzise Kanten kommen. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten und auch hier muss man wieder darauf achten, welche Wandbeschaffenheit man hat. Aufgrund unseres Malervlies konnten wir nicht das sonst bei mir sehr beliebte FrogTape nutzen. Da das Frogtape extrem klebt (wodurch sich keine Farbe durch das Band drückt und man eine saubere Kante erhält) hätte es beim abziehen das empfindliche Malervlies von der Wand gezogen. Wir haben also zu einem speziellen Abklebeband für Malervlies gegriffen (z.B. von TESA „Malerband für empfindliche Untergründe“). Um mit diesem oder handelsüblichen Kreppband saubere Kanten zu bekommen benötigt es allerdings einen kleinen aber einfachen Trick, den ich euch später erkläre.

3. Qualitativ hochwertige Farbe

Ja, das mag nach einem Klischee klingen, aber glaubt mir, es lohnt sich in hochwertige Farbe zu investieren. Hierzu eine kleine Anekdote aus unserem Hausbau: Als es darum ging unseren HWR zu streichen besorgten wir uns die günstigste weiße Farbe die man im Baumarkt finden kann – ist ja schließlich nur der HWR dachten wir. Nach dem vierten mal streichen auf den nackten Betonwänden und dreifachem Farbeimer nachkaufen waren wir bei einem höheren Preis als hochwertige Farbe und hätten alles in einer deutlich kürzeren Zeit geschafft. Und da Zeit bekanntlich auch Geld ist, ging die Rechnung mit dem „billig“ streichen absolut gar nicht auf. Zudem riecht hochwertige Farbe deutlich weniger und man kann meist schon ohne Erstickungsgefahr am gleichen Tag noch im Zimmer verweilen. Gerade bei dunklen Farben haben die hochwertigen Farben klar die Nase vorn. Denn diese sind meist deutlich hochpigmentierter als günstige Farben wodurch man meist schon mit einem einmaligen Streichvorgang fleckenfrei und tiefsatt die Farbe vom Eimer an die Wand gebracht hat.

 

Die richtige Vorbereitung

1. Abkleben

Los gehts erstmal mit fröhlichem Abkleben. Hierbei sollte man sich wirklich Zeit nehmen. Je mehr Zeit man sich nimmt und je ordentlicher man abklebt, desto schöner sieht später das Ergebnis aus. Wenn man nicht die gesamte Wandfläche streichen möchte, nimmt man sich am besten Wasserwaage und Bleistift zu Hilfe um wirklich gerade Linien hinzubekommen. Dann nur unbedingt darauf achten, dass ihr das Kreppband etwas neben den Bleistiftstrich klebt damit dieser dann im Streichvorgang übermalert wird und später nicht sichtbar ist. Auch die Steckdosen und Lichtschalter ordentlich abkleben – oder direkt abnehmen wenn euch das möglich ist. Ich habe auch die Fußleiste abgeklebt und dann gleich die Abdeckfolie vom Boden mit festgeklebt so dass diese in den Ecken nicht wegrutscht.

2. Kanten vorstreichen (bei Verwendung von normalem Malerkrepp)

Jetzt kommen wir zu meinem erwähnten Trick für saubere, präzise Kanten (ohne FrogTape). Wer aufgrund der Wandoberfläche oder aus Kostengründen kein FrogTape benutzen möchte, kann sich mit diesem einfachen Trick behelfen. Und zwar streicht ihr alle innenliegenden Kanten (also zur später gestrichenen Wand) dünn mit weißer Farbe vor. Diese lasst ihr dann vollständig durchtrocknen.

3. Farbe vorsichtig umrühren

Die gewünschte Farbe nun vorsichtig nochmal mit einem Holzspatel oder ähnlichem umrühren um die Pigmente nochmal gut zu durchmischen. Dabei bitte drauf achten vorsichtig zu rühren damit keine Luftblasen eingearbeitet werden.

Das richtige Streichen

 

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Ich fange immer in einer Ecke an und dort beginne ich mit den Kanten. Dort streiche ich mit einem Pinsel vor, damit ich später mit den Farbrollern nicht über das Kreppband heraus oder an die Decke komme. Hierbei sollte man aber darauf achten niemals zu viel Farbe zu verwenden, da ein Pinsel grundsätzlich dicker aufträgt als ein Roller. Die Farbe also mit dem Pinsel gut verteilen bis wirklich keine Farbe mehr am Pinsel ist. Wenn die Kanten der einen Seite gestrichen sind, gehts mit der kleinen Rolle weiter. Dort könnt ihr soweit streichen bis die große Rolle gefahrlos benutzt werden kann. Geht mit der kleinen Rolle auch unbedingt nochmal über die Kanten der Pinselmalerei damit der Übergang weich wird. Sobald man gefahrlos die große Rolle nutzen kann geht über zu dieser – damit geht dann doch alles einen Tacken schneller. Beim Streichen achtet grundsätzlich darauf, dass ihr die Farbe gut in den Farbroller einarbeitet (heißt auf einem Gitter oder in einer Wange die Farbe gut abrollen). So habt ihr einen gleichmäßigen Farbauftrag später. Beim Rollen selber arbeitet vorwiegend ohne großen Druck und geht immer stückchenweise vor indem ihr über die zuvor gestrichenen Randbereiche nochmal drüberrollt um Übergänge zu vermeiden.

Wenn ihr zu zweit streicht kann einer auch die große Rolle nehmen um alle Flächen zu streichen und der andere arbeitet an den Kanten. So haben wir es im Schlafzimmer gemacht und man ist zackig fertig.

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Die Endphase

Nachdem ihr alle Wände gestrichen habt kommt es in die heiße Endphase beim Thema „saubere Kanten“. Denn noch im nassen (!) Zustand zieht ihr vorsichtig das Kreppband ab. Ihr müsst das unbedingt machen wenn die Farbe noch feucht ist, damit die Farbe nicht bröckelt. Wenn ihr mehrere Wände streicht, solltet ihr das Kreppband nach jeder fertigen Wand abziehen, bevor ihr zur nächsten übergeht. Durch das vorherige „Weiß streichen an den Kanten“ und dem feucht abziehen solltet ihr jetzt eine absolut präzise, saubere Kante haben.