Menu
Inspiration

Im Ordnungsrausch – Wege für ein aufgeräumtes Leben

Ganz oft, wenn Besuch zu uns kommt, höre ich „Ihr hättet doch nicht wegen uns aufräumen müssen!“. Wenn ich dann mit den Worten „Das sieht eigentlich immer so aus bei uns.“ antworte, hält mich die Hälfte für einen Lügner und die andere Hälfte für einen Spinner. Manche finden es in ihrem Inneren vielleicht bewunderswert so ordentlich zu leben – aber glaubt mir, es ist nichts, wofür ich mich groß anstrengen muss (zumindest inzwischen nicht mehr).

Ich war schon immer recht ordentlich. Ich habe es teilweise sogar geliebt auszumisten. Manchmal zum Ärgernis meiner Mama. Die ist dann das ein oder andere mal zur Mülltonne gelaufen um Erinnerungsstücke, die ich als „Müll“ eingestuft habe, wieder ins Haus zu holen. Für uns Kinder sind selbst gemalte Kunstwerke, bestehend aus einem Strich und einem Punkt eben nicht wirklich von Wert – anders für die Eltern anscheinend, die darin vielleicht schon damals das „künstlerisches Talent“ erkannten und auf einen hohen Verkaufswert hoffen, falls die Weltberühmtheit erlangt wird!

Unordnung macht mich unruhig, stresst mich und lässt mich nicht klar denken. Da man aber natürlich keine Hauselfen hat, die nachts alles fein säuberlich wegräumen und einsortieren, habe ich mir im Laufe der Zeit kleine Tricks angewöhnt, mit denen das Aufräumen ganz nebenbei passiert (nagut, fast). Denn auch bei mir fliegen natürlich mal Sachen rum, es herrscht auch hier und dort mal Chaos (oh … ich sage nur geschlossene Schubladen!) und auch ich habe mich erst hin zu dem cleanen Lebenstil entwickelt, in dem ich heute fast wie selbstverständlich lebe.

Ein paar meiner Tricks und Tips möchte ich daher heute mit euch teilen 🙂 Glaubt mir, viele Dinge sind so einfach und intuitiv. Wenn ihr es in euren Alltag integriert ist es ein leichtes und irgendwann völlig selbstverständlich. Also, los gehts:

 

1. Gegenstände haben ihren festen Platz

Egal was … alles hat doch irgendwie seinen Platz. Nimmt man den Gegenstand, sollte man ihn einfach direkt nach Gebrauch wieder dorthin zurückbringen. Das dauert meist nicht lange und erleichtert das Wiederfinden. Das lästige Suchen nach einer Schere, nach den Ladekabeln oder nach den Hausschlüsseln entfällt damit. Wir haben z.B. im Flur ein Tablett wo ich direkt nach Betreten des Hauses meine Schlüssel ablege. Für Scheren gibt es eine feste Schublade in der Küche und meine Ladekabel sind in einem separaten Karton im Arbeitszimmerregal untergebracht. Und hier kommen wir schon zu Punkt 2:

2. Ordnen und sortieren

Ich habe viele Ordner und Kisten die ihren bestimmten Zweck haben. Ähnliche Gegenstände finden in gemeinsamen Kartons ihren Platz, werden beschriftet und sind sofort greifbar, wenn nötig. Beim Briefe und Dokumente sortieren habe ich einen festen Tag in der Woche, an dem ich Unterlagen in die richtigen Ordner (wie z.B.: Steuer, aktuelle Verträge, o.a.) abhefte.
Auch das ausmisten zählt dazu. Werbebriefe oder sonstiger Kleinkram den ich nicht mehr brauche landen sofort im Mülleimer. Viele Dinge behält man, wie meine Mama, aus nostalgischen Gründen. Hierfür habe ich mir bzw. meinem Mann und mir eine ganz besondere Holzbox anfertigen lassen, die den Titel „Das Schönste was wir einander schenken, sind die Erinnerungen die wir teilen“ trägt. Hier finden sich Dinge wieder, die für uns von ganz besonderem Wert sind. Unser erstes gemeinsames Foto, kleine Reagenzgläser mit Sand aus unseren Urlauben oder besondere Erinnerungsstücke wie einen Lorbeerkranz von unserer Hochzeitsdeko. Hier sortiere ich ganz klar nach den wirklich wichtigsten Dingen. Es brauchen keine 10 Bilder aus dem Mallorcaurlaub sein, sondern nur das eine ganz besondere von dem Tag, der besonders in Erinnerung geblieben ist. Sollten wir mal Kinder bekommen, wird jedes Kind auch seine eigene Box bekommen, wo dann Dinge wie „die ersten Schuhe“ oder „das erste Bild“ seinen Platz finden. Es ist so schön, diese Box ab und an in die Hand zu nehmen und durchzuschauen. Man ist erschrocken wie schnell man einzelne Dinge vergisst, die dort ihren Platz gefunden haben.

3. Nur Nützliches in greifbarer Nähe aufbewahren

In jedem Raum gibt es Dinge, die man tagtäglich mehrfach nutzt oder einfach immer wieder zum Einsatz kommen. Diese dürfen bei mir ruhig offen liegen. Alles andere kann getrost in Schubladen und Schränken verschwinden. In der Küche zum Beispiel habe ich lediglich Salz- & Pfeffermühlen, einen Behälter für die wichtigsten Utensilien (Pfannenwender, etc.) und die Kaffeemaschine draussen stehen. Ein schöner Kräuterbund, der gleichzeitig als Deko dient, ist natürlich auch immer schön! Alles andere befindet sich immer in einer der vielen Schubladen. Im Bad habe ich die wichtigsten Pflegeutensilien (eine Tagespflege, Abschminkfluid und meine Makeup-Pinsel) offen stehen. Der Rest ist im Waschtisch untergebracht. Und wenn wir schonmal bei der Küche und beim Bad sind:

4. Kleiner Trick mit großer Wirkung

Wer putzt schon gerne Küche oder Bad? Ich glaube das sind die ungeliebtesten Ecken des ganzen Hauses wenn es um die Reinigung geht. Wir haben uns im Bad allerdings eine Sache angewohnt, die das Putzen ENORM verkürzt. Mein Mann hat mich zwar etwas komisch angeguckt, als ich mit der grandiosen Idee vorbeikam, aber auch bei ihm ist es inzwischen so zur Gewohnung geworden, dass er nicht mal mehr darüber nachdenkt. Und zwar putzen wir nach jedem (ja, jedem!) Benutzen die Edelstahlamaturen und das Waschbecken trocken. Wir haben hierfür einfach kleine Gästehandtücher im Waschtisch verstaut. Glaubt mir, der nicht mal 1-minütige „Aufwand“ ist es Wert. Das Bad sieht IMMER ordentlich und frisch geputzt aus. Gerade weil man die lästigen Kalkflecken irgendwann einfach nicht mehr wegbekommt 🙁
In der Küche habe ich mir angewöhnt, während dem Kochen gebrauchte Dinge direkt in den Geschirrspüler zu räumen oder benutze Gewürze wieder ins Regal zu räumen. So ist nach dem Kochen schonmal kein riesen Chaos mehr zu beseitigen und alles geht ein wenig schneller. Die perfekte Zeit dafür ist zum Beispiel wenn die Nudeln fröhlich vor sich hinköcheln oder die Sauce aufkochen muss.

5. Die 2 Minuten Regel

Ich weiß nicht mehr wo ich diese Regel her habe, aber sie funktioniert großartig: Jede Aufgabe, die du in unter 2 Minuten erledigt hast, mache sofort! So entsteht eine ganze Menge Unordnung erst gar nicht! Wie oft ertappt man sich dabei zu sagen „Ach, das Bett mache ich später“ oder „gedrückt passt da bestimmt noch was in den Mülleimer rein“. Ist das Bett in 2 Minuten gemacht? Dann mach es sofort! Ist der Müll in 2 Minuten weggebracht? Dann mach es sofort! Auch das Befüllen des Mülleimers mit einem neuen Beutel dauert keine 2 Minuten 😉

6. Nie mit leeren Händen gehen

Ich nutze bei fast jedem Raumwechsel die Möglichkeit Gegenstände wieder an ihren richtigen Ort zu bringen. Leere Wasserflaschen neben dem Bett werden nach dem Aufwachen zum Beispiel direkt mit in die Küche genommen. So räume ich unbewusst nebenbei auf, ohne dass es mir wie großes saubermachen vorkommt.

7. Ausmisten was nicht (mehr) gefällt und dabei ehrlich sein

Mir fiel es anfangs sehr schwer noch intakte Dinge auszumisten obwohl sie mir nicht mehr gefielen. Seien es Geschenke von Familie und Freunden oder Dinge, die ich mir selber gekauft habe. Der Geschmack ändert sich und das ist auch okay! Wenn ich von Dingen wirklich nicht (mehr) überzeugt bin, dann entsorge ich diese. Vielleicht hat eine Freundin schon immer gesagt wie toll sie diese Vase findet? Dann habt ihr doch ein tolles Geschenk und der Gegenstand ein neues Zuhause wo er geliebt wird! Bei Ebay finden sich auch fast immer Abnehmer für Dinge, die man nicht mehr haben möchte. Bei Geschenken bin ich übrigens inzwischen wirklich ehrlich und sage es, wenn mir etwas partout nicht gefällt. Das sollte jeder verstehen und die meisten Dinge kann man heutzutage ohne große Probleme umtauschen. Es ist doch auch viel schöner, sein Geschenk auch beim erneuten Besuch wieder zu sehen, statt es irgendwann im Keller verstaubt wiederzufinden.

8. Dekoration reduzieren

Wir dekoverrückten Frauen sind natürlich ganz verliebt in unsere tausend Vasen, Töpfchen, Schälchen, Kerzen, … Alles auf einmal hinstellen ist aber auch keine Lösung. Ich dekoriere daher lieber häufiger mal um! Erstens erfreut man sich so auch wieder an älteren Sachen, die plötzlich zur neu gekauften Vase passen und es herrscht kein Overkill an Dekoobjekten. „Lieber wenig, dafür aber stimmig“ lautet da mein Motto. Nicht nur, dass das Abstauben (ich bin da leicht Swiffer-geschädigt, da das einfach so einfach und schnell geht) schneller geht, so sieht es übrigens auch gleich deutlich ordentlicher aus in der gesamten Wohnung. Denn gerade der kleine Schnickschnack führt oftmals dazu, dass es chaotisch aussieht in den eigenen vier Wänden.

9. To Do Listen

Ich gebe zu, ich bin ein vergesslicher Mensch. Wenn man sich das einmal eingestanden hat, ist man schonmal einen Schritt weiter. Dem ist nämlich relativ schnell Abhilfe geschaffen. Ich sage nur Post Its oder To Do Listen. Fällt mir zum Beispiel beim Waschen auf, dass kein Waschmittel mehr für den nächsten Waschgang mehr da ist, trage ich es mir direkt in meine Einkaufsliste am Handy ein. Wichtige Termine werden sofort in den Kalender eingetragen und auch Dinge, die ich unbedingt erledigen möchte, kommen auf meine To-Do-Tagesliste. Hier versuche ich übrigens nicht zu viel zu lagern sondern nur Dinge, die ich wirklich und ganz bestimmt heute erledigt haben möchte. Meist sind das 3 Stück, die restlichen Dinge kommen auf die allgemeine To-Do Liste. Hat man zu viele Dinge auf seiner Tagesliste ist man nämlich schon direkt am morgen überfordert und fragt sich, wie man das überhaupt alles schaffen soll. Misserfolg vorprogrammiert! Schafft man noch ein oder zwei Dinge zusätzlich von der allgemeinen To-Do-Liste freut man sich umsomehr!

Fazit

Natürlich schaffe auch ich nicht jeden Tag  diese Tricks komplett einzuhalten. Ich versuche mich aber so weit es geht und der Tag es möglich macht, daran zu halten. Bei einem Haushalt mit Kindern ist dies sicherlich noch schwieriger. Aber ein paar Dinge sind vielleicht dabei, die, ab und an ins Gedächtnis gerufen und umgesetzt, den Ordnungsalltag vereinfachen. Habt ihr noch andere Tips wie ihr euren Kopf und eure 4 Wände ordentlich haltet? Ich freue mich über euer Feedback!

 

Eure,