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Garten

Unsere Dachplatanen

Ihr fragt, ich antworte. Heutiges Thema unsere Dachplatanen. Über die vergangenen Jahre kamen gerade zu diesem Bereich des Gartens zahlreiche Fragen, die ich heute hier einmal gesammelt für euch beantworten möchte.

Gepflanzt wurden unsere Platanen im Oktober 2017 und sind daher nun gute 3,5 Jahre alt. Als ich für diesen Blogpost alte Handyfotos herausgesucht habe wurde einem erst einmal bewusst, wie stark die Platanen in dieser Zeit gewachsen sind.

Warum Dachplatanen?

Als wir noch mitten im Hausbau steckten hatten wir Besuch auf dem Grundstück von einem Gartenlandschaftsbauer. Dieser macht uns einen Plan für unseren Garten – ehrlicherweise wurde von diesem Plan am Ende überhaupt nichts übernommen (es gab verschiedene Gründe wieso – etliche waren damals einfach noch nicht absehbar – wie zB die Lage der Nachbarsterrasse) – außer eben den Dachplatanen. Denn die Idee einer natürlichen Überschattung mithilfe eines Baumes welcher genauso gradlinig und clean wirkt wie unsere Gesamtidee gefiel uns super.

Wie schnell wachsen Dachplatanen?

Dachplatanen zählen zu den „Schnellwüchslern“ und schaffen teilweise bis zu 50cm im Jahr an – das merken wir jedes Jahr beim Schnitt, wie stark die horizonateln Triebe wachsen.

Der richtige Standort

Eine Platane liebt die Vollsonne – kann aber auch im halbschatten glücklich werden. Sie zählt übrigens zu den Tiefwurzlern – also passt auf, dass keine Rohre oder Leitungen in der Nähe sind, die durch die wachsenden Wurzeln zerstört werden könnten. Ansonsten ist eine Platane recht anspruchslos. Benötigt wie jeder Baum anfänglich ausreichend Wasser, bis sich das Wurzelwerk gut gebildet hat und somit vom Grundwasser ausreichend versorgt wird.

Die Pflege

Eine Dachplatane lebt von ihrem Schnitt. Daher benötigt sie natürlich mehr Pflege als eine normal wachsende Platane. Ziel bei einer Platane ist es, das Blätterwerk „flach“ zu halten, so dass die Krone des Baumes im Laufe der Zeit mehrere dicke Äste bildet, die sich wie ein Dach horizontal über dem Boden erstrecken.

Dafür wird von der Baumschule aus eine Ausformung aus circa 6 Ast-Armen in einem Bambusgeflecht „übergeben“. Diese müssen dann im Laufe der Zeit weiter angepasst werden.

Unsere Platanen kamen aus einem Bambusgeflecht mit 6 Stäben, welche die sechs Hauptäste fixieren. Im zweiten Jahr haben wir uns ein quadratisches Bambusgeflecht gebaut um die „Lücken“ zu füllen. Dafür haben wir quasi lange Äste, die noch „biegbar“ waren (hier muss man den richtigen Zeitpunkt zwischen Länge und Stärke abpassen), auf das quadratische Gitter gelegt und mit Baumbinder befestigt. So wächst der Ast in dieser Form und kann später von dem Baumbinder gelöst werden.

Der Schnitt

Grundsätzlich wird empfohlen die Platane 2 mal im Jahr zu schneiden. Einmal im Winter (Januar / Februar) und einmal noch im August. Die Empfehlungen variieren etwas, aber wir haben zumindest mit diesen Schnitterminen immer nichts verkehrt gemacht.

Im vergangenen Jahr haben wir im Winter nicht geschnitten gehabt, da wir noch lange Äste brauchten um die „Lücken“ zu füllen. Daher waren unsere Platanen diesen Sommer wirklich keine „Dächer“ mehr. Nachdem nun aber alle Lücken mit Ästen gefüllt waren, haben wir den Schnitt vorgenommen und die Bäume wieder in Form gebracht. Dafür haben wir wirklich radikal abgeschnitten – und zwar alle nach oben wachsenden Äste. Circa 3-4 „Augen“ blieben stehen, ab dort wurde alles vertikal verlaufende gekürzt. Auf dem Bild unten könnt ihr ein „Vorher / Nachher“ erkennen. Die Platanen sind an den Rändern links und rechts noch dünner, das lag daran, dass hier die langen Äste umgelegt wurden. Im nächsten Jahr werden auch von den „Spitzen“ vertikale Äste wachsen und das Dach dort „vervollständigen“.

Geschnitten haben wir das ganze mit einer Gartenschere – das wird aber im kommenden Jahr aufgrund der Ast-Dicke nicht mehr funktionieren – eine lange Baumschere ist da praktischer – auch weil man damit viel besser an die mittleren Zweige herankommt.

Wir haben übrigens zu zweit den Baumschnitt gemacht – einer schneidet und einer „dirigiert“ welche Äste wo gekürzt werden müssen. Das hat wirklich ganz gut geklappt, da man mit etwas Abstand zum Baum das Dach und seine Form besser erkennen kann, als wenn man direkt mit dem Kopf im Geäst steckt 😉

Als die Blätter im Herbst so langsam alle abfielen, erkannte man schon, dass nicht alle vertikalen Äste auf einer Höhe sind – dies erzielten wir dann durch den Winterschnitt. Im Februar haben wir dann wirklich radikal (und nicht mit Hinblick auf ein dichtes Dach) alle Äste auf die gleiche Höhe geschnitten. Beim Sommerschnitt haben wir noch drauf geachtet, dass gewisse Blätter und Äste etwas länger stehen bleiben, da es uns sonst zu „leer“ gewesen wäre. Mit Beginn des Frühjahrs und dem austreiben der neuen Äste erzielt man so ein volles und gleichmäßiges Dach.

Fazit Dachplatanen

Ja, sie machen etwas mehr Arbeit als ein „normaler“ Baum. Aber für uns steht diese Arbeit in keinem Vergleich zu der Schönheit der Bäume. Es sind absolute Hingucker im Garten – wir werden wirklich regelmäßig darauf angesprochen!

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