Ich glaube es war Weihnachten 2011 als ich vor der Frage stand, was ich meinem Mann schenken wollen würde.
Ein Jahr zuvor haben wir uns kennengelernt und sind nach nur sehr kurzer Zeit zusammenkommen. So richtig von 0 auf 100 würde ich sagen. Er zog quasi direkt bei mir mit einer Trainingstasche ein, weil er noch mit seiner Ex zusammen wohnte. Im Mai 2011 zog er in seine neue Wohnung, und ich mit dazu … Für uns war klar, dass wir in naher Zukunft gemeinsam nach Hamburg gehen. Ich erzählte ihm früh von meinen Plänen und er sah dem Tapetenwechsel nach einer stressigen Zeit positiv entgegen. Wieso also dann Miete für 2 Wohnungen ausgeben dachten wir uns. Seit dem 21.11.2010 waren wir also ein Team! Ich habe nicht nur meinen Partner, sondern meinen besten Freund gefunden. Jemand der mich auffängt, wenn es mir nicht so gut geht. Jemand der mich unterstützt in allen meinen Plänen, mir aber auch mal ins Gewissen redet wenn ich zu sehr in Hirngespinste abdrifte.
Seit dieser Zeit gab es viele schöne Momente. Gemeinsame Urlaube und kleine Erlebnisse. Träume und Pläne wurden in die Tat umgesetzt. Eine Hochzeit, ein Haus, ein Baby. Aber auch stressige Zeiten und Hürden wurden gemeistert.
Das Schönste, was wir einander schenken, sind Erinnerungen, die uns tragen.
All diese Momente, alle Höhen und Tiefen verstauen wir fest in unserem Herzen und in der Erinnerungsbox, die ich ihm zu besagtem Weihnachten 2011 dann geschenkt habe. Damals noch mit wenigen Fotos bestückt, einem Brief von ihm an mich (den ich lustigerweise an selbigem Weihnachten bekommen habe und wir daher beide heulend auf dem Sofa saßen beim auspacken 😉 ) und seit diesem Tage wächst der Inhalt dieser Box stets weiter.
Erinnerungsstücke, die uns wichtig sind werden immer wieder hinzugefügt. Ganz oft sitzen wir gemeinsam auf dem Sofa und schauen in die Box – in unsere Box. Der Flyer des Programmes der Jazzbar, wo wir unser erstes Date hatten. Unser erstes gemeinsames Foto (im Dortmunder Starbucks). Reagenzgläser gefüllt mit Sand von unseren Urlauben. Die Katzenhalsbänder unserer Fellnasen Penny & Lennart. Der Zeitungsausschnitt zu unserer standesamtlichen Hochzeit. Zwei positive Schwangerschaftstests (dem ersten hab ich nicht geglaubt 😀 ). Das erste 3D Foto von Linus und noch viele weitere Kleine Andenken aus unserer gemeinsamen „Reise“.
Diese kleine Erinnerungsbox ist unser Leben. Wir hoffen wir können sie noch mit ganz vielen weiteren schönen Erinnerungen füllen und irgendwann diese Box an unseren Sohn übergeben, der Mama & Papa dann vielleicht noch einmal „neu“ kennenlernen kann.
Linus bekommt übrigens bald seine eigene Box. Ich finde es unfassbar schwer sich von emotionalen Dingen zu trennen – und irgendwie ist beim Baby ja alles vom emotionalem Wert. Mit so einer Box fällt es einem aber viel leichter wirklich nur die essentiell wichtigen Sachen festzuhalten (schließlich ist der Platz begrenzt. So haben wir das Armband aus dem Krankenhaus, den ersten 50er Body (wo er immernoch viel zu klein für war), und das Pflaster vom ersten impfen bisher aufgehoben. Alles Zwischengelagert in unserer Box, bis seine eigene ankommt.
Solche Erinnerungsboxen aus Holz findet man übrigens von vielen Herstellern im Internet. Je nach Wunsch in vielen verschiedenen Größen, Holzfarben, Einteilungen, usw. Und die meisten kann man, wie ich es gemacht habe individuell gravieren lassen. Mit Datum, Namen oder einem schönen Spruch. Meine Box kam damals meine ich von einem Hersteller aus Kanada. Ich finde leider selber die Seite nicht mehr, aber die Boxen ähneln sich alle in etwa 🙂
